Erste Regionaltagung Nord der Schulleitungsverbände Bremens, Hamburgs und Niedersachsens zur Rolle der Schulleitung

Rudern oder Steuern?

Am 7. Februar 2019 fand erstmalig eine gemeinsame Regionaltagung der Schulleitungsvereinigung Bremen, des Schulleitungsverbands Niedersachsens und des Verbands Hamburger Schulleitungen in der Oberschule am Barkhof statt. Fast 200 Schulleitungen aus den drei Bundesländern haben sich mit den verschiedenen Facetten des Berufs als Schulleitung beschäftigt. Nach Begrüßungsworten der Bremer Senatorin für Kinder und Bildung, Claudia Bogedan, sowie der Vorsitzenden des Allgemeinen Deutschen Schulleitungsverbands, Gudrun Wolters-Vogeler, stand der Vormittag im Zeichen zweier kurzweiliger Vorträge.


Zunächst referierte Prof. Stephan Huber (PH Zug) darüber, was gute Schulleitung ausmacht. Dazu beleuchtete er die verschiedenen Aspekte des Themas und stellte Erkenntnisse der Forschung vor. Huber führte aus, welche zentrale Rolle Schulleitungen für die Bildung, die er als Bildung als „Befähigung zur Selbstbestimmung und Verantwortung im sozialen Geschehen“ definiert, haben. Große Herausforderungen, vor denen Schulen und damit an zentraler Stelle die Schulleitungen stehen, seien u.a. frühkindliche Bildung, technologischer Wandel, sich uneinheitlich entwickelnde Schülerzahlen und Chancengerechtigkeit (Equity) bei heterogener Schülerschaft, Inklusion und die Gestaltung des Ganztags. Schulen und Schulleitungen bräuchten, so Huber, eine Strategie, um das Lernen und v.a. die Bildung zu fördern. Dafür bedürfe es einer verantwortungsbewussten Führung (responsible leadership), die unter anderem die Kerndimensionen der Unterrichtsqualität im Blick habe, sich auf Organisationsebene zugleich über die zentralen Merkmale wirksamer Schulen bewusst seien.
Mit Optimismus geht´s besser!
In einem zweiten Vortrag beschäftigte sich Maja Dammann, die ehemalige Leiterin des Referats für Personalentwicklung am Hamburger Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung, mit dem Thema Optimismus. Ausgangspunkt ihrer Überlegungen waren die Motivationsquellen, die sie in Form von zehn Gründen, warum es Spaß macht, Schulleitung zu sein, aufführte. Dammann stellte aktuelle Forschungsthemen, wie Resilienz, Refraiming und Emodiment in Zusammenhang zur Schulleitungsrolle und machte Vorschläge zu Handlungsroutinen, für einen Alltag mit Optimismus.
Am Nachmittag fanden dann Workshops zu unterschiedlichen Themen statt. Neben Arbeitsgruppen für den länderübergreifenden, schulformspezifischen Austausch gab es unter anderem themenspezifische Angebote, beispielsweise zur Frage, wie Schulleitungen gesund bleiben können und zur designorientierten Schulentwicklung.
Wir freuen ebenso wie die beiden anderen Verbände über die gelungene Veranstaltung und arbeiten bereits daran auch im kommenden Jahr eine Schulleitungstagung länderübergreifend anzubieten.